Wunderkinder
Ausschliesslich Klaviertrios von Wunderkindern sind in diesem Programm versammelt. Der Begriff ist umstritten, nicht nur heute. Das 19. Jahrhundert hatte den Geniebegriff derart überstrapaziert und durch staatliche Förderung korrumpiert, dass Brahms nur noch lakonisch fragte: «Früher gab es viele Genies und keine Stipendien, heute gibt es viele Stipendien, aber wo sind die Genies?» Korngold hatte kein Stipendium nötig. Er trat mit 13 Jahren fertig vor die Öffentlichkeit mit eben diesem Klaviertrio, und Richard Strauss musste 1910 gestehen, dass dieser junge Erzmusikant ihn mit Schrecken und Furcht erfülle. Bei Mozart begab sich Vater Leopold mit seinen relativ kleinen Kindern auf Reisen und führte sie an den Höfen Europas als (gewinnbringende) Attraktion vor. Felix Mendelssohn erhielt auch Privatunterricht, konnte sich aber bar jeder finanzieller Sorgen zur prägenden Figur des 19. Jahrhunderts entwickeln.
Das Trio Atos aus Berlin geht in Ausdruck und Dynamik an die Grenzen. Und mit seinem unerhört warmen, homogenen, singulär expressiven Trio-Klang oft weit über das Gewohnte, Gehörte und Erwartete hinaus. Das Trio Atos hat in vielen der renommiertesten Sälen der Welt gespielt – etwa in der Carnegie Hall in New York, in der Berliner Philharmonie, in der Wigmore Hall in London und im Concertgebouw Amsterdam, mit einem Repertoire, das alle Meisterwerke umfasst sowie viele weniger bekannte Schätze wie hier das Trio von Korngold.
«Wenn Sie die Gelegenheit haben, das Atos Trio zu erleben, rate ich: laufen Sie – und sichern Sie sich Karten.» Classic Blogger, New York
